Genau wie bei einer Arthrose des Hüftgelenks stehen bei einer Arthrose des Kniegelenks die Gelenkschmerzen im Vordergrund. Der Knorpel verschleißt, die Knochen reiben aufeinander und die Beweglichkeit des Kniegelenks ist eingeschränkt. Wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist, gibt es wie bei der Hüftarthrose die Möglichkeit des Gelenkersatzes.
Die Implantation von Knieprothesen hat in den letzten Jahren durch die verbesserten Operationsmethoden stark zugenommen und betrug 2014 ca. 200.000 Patienten jährlich. Insbesondere die computerassistierten Techniken haben dazu geführt, dass sich die Genauigkeit der Implantation bedeutend verbessert hat. Der weitaus größte Teil der Patienten profitiert von der Operation, da die Schmerzen gelindert und die Lebensqualität verbessert wird.
Sind die Beschwerden trotz Schmerzmittel nicht ausreichend behandelbar und ist die Gelenkbeweglichkeit derart eingeschränkt, dass die Lebensqualität darunter leidet, dann sollte über ein Gelenkersatz nach gedacht werden. Der häufigste Grund für die geplante Implantation einer Knieprothese ist die Kniearthrose, der Knorpelverschleiß, gefolgt von angeborenen oder erworbenen Fehlbildungen, die ebenfalls zu einer Zerstörung des Gelenkes führen können.
Zunächst wird mit einer genauen Untersuchung, zu der auch eine Röntgenaufnahme gehört, geprüft, ob eine Prothese überhaupt erforderlich ist oder andere Maßnahmen alternativ zum Erfolg führen können. Dann wird das operative Vorgehen besprochen, anhand von Modellen erläutert und eine Operationsplanung durchgeführt. Dabei wird auch auf die Nachbehandlung eingegangen.
Es gibt Kniegelenkprothesen, die nur die Innenseite der Kniegelenke ersetzen (sogenannte Schlittenprothesen) und Prothesen, die das ganze Kniegelenk ersetzen. Sind die Seitenbänder am Kniegelenk nicht mehr intakt, so muß eine sogenannte achsgeführte Prothese gewählt werden. Die Kniegelenkendoprothesen werden mit Knochenzement, im Knochen, verankert. Wir erläutern Ihnen in unserer Prothesensprechstunde gerne, welches Modell sich bei Ihnen empfiehlt.
Probleme und Komplikationen, während und nach der Operation, können bei allen Eingriffen und in jeder Klinik, trotz sorgältigster Operationstechniken, qualitätsorientierten und standardisierten Behandlungsabläufen, vorkommen. Sie gefährden jedoch nur selten das Ergebnis der Operation. Die Komplikationen können im äußersten Fall durch eine Revisions-OP behoben werden. Ernste Komplikationen wie Infektionen der Prothese oder Frühlockerung treten nur selten auf und erfordern antibiotische und operative Maßnahmen. Zur Vermeidung von Komplikationen wird daher ein hoher Aufwand betrieben. Ferner werden die Richtlinien und Empfehlungen der Fachgesellschaften, insbesondere des Robert-Koch-Institutes (RKI), umgesetzt.
Die Knieprothese unterliegt einem natürlichen Verschleiß. Wir erwarten eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren. Sollte sich die Prothese lockern, kann sie durch einen erneuten Eingriff ausgetauscht werden.
Ist zunächst keine Operation gewünscht oder erforderlich, muss versucht werden, den Knorpel so lange wie möglich zu erhalten. Dies besteht in einer "gelenkfreundlichen" Lebensweise mit Bewegung ohne starke Belastung auf dem Kniegelenk. Zusätzlich können Hilfsmittel wie eine Schuheinlagenversorgung zu einem Aufhalten des Knorpelabriebs beitragen. Medikamentös kann mit Hilfe von Hyaluronsäureinjektionen, in das Kniegelenk, eine Erhöhung der Wiederstandskraft des Knorpels und eine Linderung der Schmerzsymptomatik erreicht werden. Zudem sind schmerz- und entzündungshemmende Medikamente und die physikalische Therapie mit Gymnastik, Kälte/Wärme und Elektrotherapie hilfreich.
Die möglichen Maßnahmen zur Vorbeugung der Hüftgelenksarthrose umfassen: